Mein Weg zum Stil!

Hallo ihr Lieben und herzlich willkommen zurück auf meinem Blog. Vor ein paar Tagen hatte ich euch auf meinem Instagram Account davon berichtet, wie sich mein Stil in den vergangen Jahren verändert hat.

Tatsächlich habe ich eine Weile damit verbracht nach alten Fotos zu suchen, aber diese scheinen wohl nicht mehr zu existieren (zumindest nicht auf meinem Rechner). Deswegen kann ich euch leider keine alten Bilder von mir mehr zeigen. Aber was soll ich sagen?! Die Beliebteste war ich nie in der Schule und das hing wohl auch etwas mit meinem Kleidungsstil zusammen.

Ich weiß, dass einige aus meiner Vergangenheit meine Beiträge verfolgen und sich ebenso an meinem Instagram erfreuen, fühlt euch also gegrüßt und schämt euch dafür, dass Ihr euch lustig über mich gemacht habt! Warum ich darauf überhaupt eingehe, ganz einfach, weil dies ein wichtiger Teil meiner Entwicklung ist. Denn durch diese fiesen Kommentare zu meiner Figur und meinem Stil, habe ich mich jahrelang ‚versteckt‘. Ich habe mich nie getraut in der Schule kurze Sachen zu tragen, ganz egal wie warm es war. Ich habe nie meine freien Arme oder Beine gezeigt und nie enge oder figurbetonte Kleidung getragen.

Schon damals aber haben mir klassisch gekleidete Frauen sehr gut gefallen und ich habe mir stetig vorgenommen, mich irgendwann genauso zu kleiden. Naja, aber in der 7-8 Klasse hat man ganz andere Probleme, als solche woher ich meinen nächsten Cashmere-Pullover beziehe. Ich wollte dazugehören und habe mich dem Trend, in meinen Mitteln, angepasst. Das war nicht der Stil den ich schön fand oder verfolgen wollte, aber mir war es wichtiger, dass ich einfach dazugehöre. Auf dem Dorf war es aber auch nie sehr Stilbewusst und der Trend hat sich eher danach gerichtet, was die ‚Coolen‘ getragen habe. Woher diese ihre Inspiration geholt haben, kann ich euch nichtmal sagen. Aber wisst ihr, da musste man einfach mal durch.

Später, in meiner Ausbildung, habe ich mein eigenes Geld verdient und hatte die Möglichkeit in der Stadt (wir sprechen hier von Lüneburg und nicht von Hamburg) einkaufen zu gehen. Dies war für mich etwas total besonderes, denn meine Eltern konnten es sich nie leisten dort einkaufen zu gehen. Wir haben unsere Kleidung meist von Takko oder Lidl bezogen und wenn wir ehrlich sind, meistens waren es die alten Sachen von älteren Mädchen aus dem Ort. Ich schäme mich nicht dafür (jetzt nicht mehr), denn daher kommt mein Drang auch mit wenig Geld ein tolles Outfit zu gestalten.

Mode muss nicht immer teuer sein! Wer dies behauptet, der hat einfach kein Stilgefühl.

Aber nun gut, wie ist das dann wenn man in der Stadt arbeitet und sich ganz neue Möglichkeiten ausschöpfen lassen? Man möchte erstmal alles ausprobieren und kauft und kauft und kauft. Ich habe viel zu viel Geld für Dinge ausgegeben, die mir überhaupt nicht standen und die von der Qualität her echt ein Graus waren. Das mit meiner Figur war zudem auch immer noch so ein Thema. Das lag ganz einfach daran, dass ich einen total blöden Kollegen hatte, der immer auf meiner Figur rumritt (also ihr wisst was ich meine oder?).

Wie wir merken, war das also nie so das Wahre und so richtig glücklich war ich mit meinem Stil auch nicht. Aber immer, wenn ich mir vorgenommen habe, dass ich vermehrt Blusen oder Blazer trage, dann stand mir das auch einfach nicht. Ich habe mich noch nicht bereit dazu gefühlt und niemand hat mich dazu ermutigt, also fiel auch dies wieder hinten über.

Mein Weg zog mich dann nach einigen Jahren nach Braunschweig und auch das war ein nennenswertes Blatt in meiner Entwicklung (es war immer noch nicht das, was ich wollte, aber es war ebenso wichtig). Da ich in meine erste eigene Wohnung zog, die wirklich nicht groß war (48m² ungefähr) war ich gezwungen möglichst viel auf wenig Platz unter zu bringen. Nach kürzester Zeit platze meine Wohnung aus allen nähten und ich hatte nichts zum anziehen. Ich habe mich zum ersten Mal von der Masse an Kleidung erschlagen gefühlt und festgestellt, dass ich wirklich nichts zum anziehen hatte. 3/4 von dem was ich besaß war verwaschen, zu klein, defekt oder saß einfach überhaupt nicht. All das habe ich in einer Nacht und Nebel Aktion aussortiert und aus meinem Schrank verbannt!

Dies war der Zeitpunkt der mich zum überlegen gebracht hat und mein Listensystem ins Leben rief. Das System gibt es heute noch immer und es hilft mir, mich an einem Stil zu orientieren. Ich habe mich also hingesetzt und aufgeschrieben was ich wirklich haben möchte und was ich brauche. Dinge die noch nicht in meinem Schrank waren, um die ich aber immer herumschlich. Als erstes Stück viel mir damals ein Trenchcoat ein und noch heute habe ich keinen perfekten für mich gefunden. Ich habe einige in der Zwischenzeit besessen, aber noch nicht DEN Mantel den ich bis zu meinem Ende tragen möchte – dazu aber später mehr.

Dieses Listensystem hat mir geholfen, nicht mehr den Faden zu verlieren und nur noch Dinge zu kaufen die ich wirklich wollte und genau DAS ist das Fundament zu meinem heutigen Stil. Es dauert eine Weile, bis sich ein Stil im Kopf eingebrannt und festgesetzt hat und auch ich hatte noch viele Rückfälle in meiner Findung. Das lag aber auch einfach daran, dass ich mich entwickelt habe und mehr zu mir und meinem Körper fand. Ich habe viel Sport gemacht und so langsam war ich selbstbewusst genug um auch mal kurze Kleider und Röcke zu tragen. Dass ich zwischendurch solch einen Honk als meinen Freund bezeichnen musste, der MICH als schwabbelig und fett bezeichnete, das vergessen wir einfach mal.

Es dauerte eine Weile bis ich die für mich richtigen Schnitte fand und mich in meinem Körper wohlfühlte und das war der zweite Meilenstein in meiner Stilfindung. Denn es nützt alles nichts, wenn du DICH in DEINEM Körper nicht wohlfühlst. Es kommt auf die Kleinigkeiten an, auf deine Haare, deine Nägel usw. Denn je mehr du dich selbst wertschätz, je mehr achtest du auf solche Kleinigkeiten.

Aber kurzer Themenwechsel! In meinem Abschnitt eben meinte ich, wie wichtig es ist, wie wohl du dich in deiner Haut fühlst. Dieses Thema umfasst aber noch einen viel wichtigeren Punkt und zwar, wen du mit deinem Stil ‚beeindrucken‘ möchtest. Bist du zb. auf Partnersuche? Dann kleidest du dich unterbewusst ganz anders, als eine Frau die in einer glücklichen und festen Beziehung ist. Unterbewusst möchtest du ggf. der Männerwelt gefallen und greifst deswegen UNTERBEWUSST zu einem anderen, aufregenderen Outfit. Das ist auch vollkommen ok, denn es gehört dazu.

Auch meine Entwicklung war noch nicht abgeschlossen, denn so wirklich glücklich war ich mit meinem Stil noch immer nicht. Das lag aber einfach daran, dass mein Stil nicht in eine Stadt wie Braunschweig gehört. Nichts gegen Braunschweig, aber Jack Wolfskin und Birkenstock ist nun nicht meine erste Wahl. Der richtige Durchbruch kam dann nach meinem Umzug zurück in die Heimat. Ich wollte nicht mehr die Dinge tun, die Andere von mir verlangten und dazu gehörte auch meine Kleidung. Hamburg ist für mich meine Heimat und dazu gehört auch ein klassischer und hanseatischer Kleidungsstil. Hier, in Hamburg fühle ich mich wohl und werde nicht seltsam angesehen, wenn ich durch die Stadt laufe. Also ich werde dennoch angesehen, aber nicht mehr so komisch.

Aber auch nach dem Umzug hat es noch eine Weile gedauert, denn ich wollte unterbewusst immer der Männerwelt gefallen. Das war eigentlich auch nie das was ich wollte, aber da kam dann wieder (unbewusst) der Wunsch der Zugehörigkeit durch. Nach einigen Höhen und Tiefen, was wirklich so dramatisch war wie es klang, habe ich dann zu mir gefunden und so langsam meinen Stil für mich entwickelt.

Mir ist es mittlerweile egal was die Anderen über mich denken oder sagen und mit diesem Selbstbewusstsein trage ich meine Outfits! Ich weiß durch diese Entwicklung was mir gefällt und was ich tragen möchte, worin ich mich wohlfühle. Und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Mode nicht teuer sein MUSS. Sie kann und ich bin gern bereit Geld auszugeben, aber sie MUSS ganz gewiss nicht. Durch kleine Accessoires wirkt ein Outfit viel teurer als es eigentlich ist.

Ebenso ist es vollkommen egal, wo und was ihr einkauft, solang ihr euch in eurem Outfit wohlfühlt. Mode fängt tief in euch an! Wenn ihr einen eigenen Stil entwickeln wollt, dann rennt nicht dem neusten Trend hinterher, sondern lasst euch inspirieren und finde die Dinge die zu EUCH passen. Probiert neue Sachen aus! Geht mit einem Foto oder eine Outfit Idee ins Geschäft und probiert diese Sachen an. Habt Spaß an dem Ganzen und steckt euch nicht selbst in eine Schublade.

Pinterest ist für sowas eine tolle Option (auch Instagram mit der Speicherfunktion). Überlegt euch ein grobes Konzept für euren Stil und schaut was ihr in eurem Kleiderschrank dazu passendes finden könnt. Vielleicht habt ihr auch die Möglichkeit mit jemandem Shoppen zu gehen, der eurem Stil entspricht, dann nutzt diese Chance. Es bringt euch im Leben nicht weiter, wenn ihr euch nicht mal neue Dinge wagt und es ist vollkommen ok, wenn du neue Wege einschlagen möchtest. Vielleicht ist es da auch nicht immer der beste Rat die Bekannten oder Freundinnen um ihre Meinung zu fragen, wenn sie in diesem Trott festhängen aus dem du grad ausbrechen möchtest. Aber auch das sind alles Erfahrungen die zu deinem Stilgefühl dazukommen werden.

Ich hoffe wirklich, dass euch dieser Artikel nicht all zu sehr gelangweilt hat. Denn irgendwie bin ich in einen ‚Redefluss‘ gefallen und musste das alles, bis ins kleinste Detail mal loswerden.

Also ihr Lieben, ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Umsetzen eurer Wünsche und Ideen. Wir sehen uns dann im nächsten Artikel.

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